Kaniva, ein Motor-Segler aus Aluminium |
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Im Deckshaus sind Holzleisten als Unterkonstruktion für den Fußboden verlegt worden. Dazwischen liegen Leerrohre für Strom- und Wasserleitungen. Die 240V Verkabelung soll nach Möglichkeit "unter Putz" verlaufen, um eine gute räumliche Trennung vom Bordnetz zu erreichen.
Im Zuge der Leitungsverlegung gibt es jetzt eine Außensteckdose im Achterschiff und einen Wasserhahn. Aus dem kommt der Einfachheit wegen nur kaltes Wasser. Da wird später beim Abduschen nach dem Baden nicht so viel Wasser verbraucht, und wer es warm möchte kann ja schnell nach unten in die Dusche huschen.
Für dicke Leerrohre ist unter der Decke kein Platz, außer man durchlöchert alle Decksbalken. Statt dessen habe ich über den Profilen viele dünne Leerrohre verlegt.
Alle Hartschaumflächen und sonst alles, was nicht zugeschäumt werden soll, ist abgeklebt oder mit Folie bedeckt. Jetzt fehlt nur noch ein warmer Tag, dann kann geschäumt werden.
Es ist soweit: Nach einer kalten Nacht kann wegen der Kondensationsgefahr auf dem Blech erst mittags begonnen werden, dann sind die Temperaturen für diese Jahreszeit ideal: 14° das Blech und 18° die Luft bei niedriger Luftfeuchte, und wenig absinkende Temperatur zur nächsten Nacht. Angefangen wird mit Gießschaum bei verschiedenen Hohlräumen und unter der Duschwanne. Die Fließfähigkeit haben wir unterschätzt und einige Abdichtungen nicht dicht genug ausgeführt. Der Gießschaum ist dünn wie Wasser und drängt aus kleisten Ritzen, die Tankgeber wieder auszugraben wird noch spaßig.
Dann kommt der Spritzschaum. Dafür ist eine belüftete Kopfhaube mit Abreißvisieren unumgänglich. Damit keine Hohlräume entstehen muß hinter den Winkeln und Hinterschneidungen begonnen werden. Sorgfältig wird jedes Fach ausgearbeitet, und spät abends sind ca. 8 m³ Schaum aufgespritzt.
Da beim Spritzen wegen der vielen Verwinkelungen zwangsläufig auch immer Schaum auf Stellen trifft wo schon Schaum ist, verschwimmen alle Konturen immer mehr. Hier zum Beispiel das Bad: Das Toilettenpodest und das Standrohr sind kaum noch zu erkennen.
Die Decke erinnert an eine Tropfsteinhöhle.
Jetzt sind viele Fotos von vorher wichtig, die blauen Hartschaumstreifen müssen mit dem Tellerschleifer gefunden werden. Ein druckluftbetriebener Schaumhobel mit drehender Messerspirale erleichtert das Abtragen der Flächen dazwischen, ein Excenterschleifer und ständiges kontrollieren mit Leisten schafft superglatte Flächen.
Erstaunlicher Weise sind viele der 8 cm hohen Abstandsschaumstreifen halbwegs verschmolzen, zu sehen als dunkler Streifen in der Bildmitte. Zu dem mit 43° C aus der Pistole spritzenden Schaum kommt wohl noch einige Reaktionswärme. Der zurückgebliebene Klebebandstreifen erfüllt aber die Abstandsmarkierung, die Bereiche müssen nur nachgeschäumt werden.
Der Hobel erzeugt voluminöse Schaumchips, und nach kurzer Zeit versinken die Schuhe darin.
Ein großer Nachteil dieser Isoliermethode: Es entstehen große Mengen Schaumabfall.
Bis in die letzte Ecke ist der Schaum glattgeschliffen, das Isolieren ist fast beendet. Jetzt fehlen nur noch die freien Bodenflächen über den Tanks und die Türen.
Der Deckshausboden wird verklebt und mit den Holzleisten verschraubt.
Ein neues Raumgefühl, noch ist das Deckshaus ein Tanzpalast. In dem weißen Kasten links im Bild ist ein Ventilator für die Kompostklobelüftung.
Die vorderen Wassertanks sind eingebaut, es fehlen noch die Entnahmeanschlüsse und die Tankgeber.
Die Kojenunterseite ist auch isoliert. Unter die Polster kommen dann 6 cm hohe Auflagen, damit ist eine gute Unterlüftung gewährleistet.
Der Winter ist eingekehrt, soviel Schnee lag schon lange nicht mehr.
Der Refleks-Ofen rechts im Bild mit dem Dieselkanister dahinter ist provisorisch installiert. Die Heizleistung scheint auch bei - 10° C auszureichen. Die Wärme bleibt natürlich oben im Deckshaus, und dort ist es viel zu warm bei hoher Stufe. Genau das richtige Wetter, um sich mit der Wasser-Heizungsanlage zu beschäftigen. | |
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